Sommersemester 1998
Universität Osnabrück
Vom Radio zum Synthesizer
Seminar
Beginn: 22. April 1998, Mittwochs 10 Uhr, Raum 309
Die »Urväter« der heute gebräuchlichen Synthesizer hießen vor 75 Jahren Ätherophon, Sphärophon, Hellertion und Trautonium. Ihnen allen gemeinsam war die damals wie auch heute zur Verbreitung von Musik und Sprache gebräuchliche Radiotechnik. Diese Lehrveranstaltung hat einerseits das Ziel, den historischen Wurzeln der elektroakustischen Medien nachzugehen und andererseits ihre Produktions- und Reproduktionstechniken aufzuzeigen.
Exemplarisch werden die Entstehung des Rundfunks in Deutschland, seine Zusammenhänge zu den ersten elektrischen Klangerzeugern und den Klangaufzeichnungssystemen sowie die Entwicklung der elektronischen Musik bis hin zur Computermusik beleuchtet.
Seminarinhalte:
In den 12 zur Verfügung stehenden Sitzungen sollen folgende Themenbereiche zur Erörterung kommen:
- Entwicklung des Rundfunks in Deutschland – vom Schützengraben zur Funkstunde AG
Produktions- und Reproduktionsbedingungen des neuen Mediums - Entwicklung der ersten elektrischen Klangerzeuger:
Ätherophon (Lew Theremins heute wieder aktuelles „Thereminvox“)
Sphärophon (Jörg Magers „Neue Epoche der Musik durch Radio“)
Trautonium (Oskar Sala als der einzige und noch heute lebende Spieler) - Entwicklung der Klangaufzeichnungs- und Klangverarbeitungssysteme
Phonograph, Grammophon, Vorläufer des Magnetophons
Bedingungen für die Etablierung der Elektronischen Musik - Computer und Musik
Modulare Synthesizer (Bob Moog’s Systeme)
Musik aus dem Computerchip (der Computer als Musikinstrument)
Elektronische Musik und Popmusik
Produktions- und Reproduktionsbedingungen im digitalen Medienzeitalter
Umfangreiche z.T. schwer zugängliche Literatur sowie seltene Tonaufnahmen werden zur Verfügung gestellt. – Näheres hierzu wird in der ersten Seminarsitzung am 22. April 1998 besprochen.
Seminarergebnisse:
Die Ergebnisse dieser Lehrveranstaltung wurden als Radiosendung konzipiert, die derzeit als Podcast vorbereitet wird.