Wintersemester 2000/2001
Universität Rostock – Institut für Musikwissenschaft
Gemeinschaftsveranstaltung Dr. A. Wazckat und Dr. J. Stange-Elbe
An den Grenzen der traditionellen Notenschrift:
Zur wechseleitigen Bedingtheit von Komposition und Notation um 1400 und nach 1950
Quellen- und Notationskunde
Beginn: 17. Oktober 2000, Dienstags 15.00 – 17.00 Uhr, Raum 2
Nach zwei gemeinsamen Einführungssitzungen wird in dieser Veranstaltung die Notationskunde der Zeit um 1400 von Dr. A. Wazckat und der Zeit nach 1950 von Dr. J. Stange-Elbe behandelt.
Abstract (für die Zeit nach 1950):
Durch die Auflösung der dur-moll-tonalen Harmonik zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden in dieser Zeit bereits Tendenzen bemerkbar, die traditionelle Notenschrift zu reformieren. Aber erst in der neuen Musik nach 1950 zeigt sich, daß eine allgemeingültige Notenschrift überholt zu sein scheint: viele Komponisten erfanden und erfinden beinahe für jedes Werk eine eigene Notation. Diesen Veränderungen geht dieser Teil der Veranstaltung nach; ausgehend von den ersten Versuchen einer Zwölftonschrift und der Notation mikrotonaler Musik werden zum einen die Notationsweisen der aleatorischen Musik sowie der elektronischen Musik und zum anderen die hinweisende Notation, die Aktionsschrift bis hin zu grafischen Notation und ihre praktische Umsetzung erarbeitet.
Besonders Augenmerk liegt hierbei auf der Schnittstelle zwischen der symbolischen Notation und der physikalischen (klanglichen) Umsetzung. Hierzu werden einige praktische Übungen mit Hilfe des Computers durchgeführt.
Literatur:
Karkoschka, Erhard: Das Schriftbild der Neuen Musik, Celle 1966.