Sommersemester 2011
Universität Hamburg
Rezeption als Bearbeitung. Bachs Werke im Spiegel ihrer Zeit
Vorlesung (eine Veranstaltung der Arbeisstelle für wissenschaftliche Weiterbildung)
Donnerstags 16.15 – 17.45, Hörsaals B, Edmund-Siemers-Allee 1
Termine: 28. April, 5. Mai, 12. Mai, 19. Mai, 26. Mai, 2011
Die Rezeptionsgeschichte der Werke von Johann Sebastian Bach ist gleichzeitig eine Geschichte der umfangreichen Bearbeitungen seiner Werke. Dies gilt nicht nur für die „Wiederentdeckung“ der Matthäus-Passion durch Felix Mendelssohn-Bartholdy, sondern erst recht für die exponierten Orgelwerke, die als Orchesterbearbeitungen im 19. und 20. Jahrhundert zuerst den Konzertsaal eroberten und dabei nicht nur ungeteilte Zustimmung fanden; gleiches gilt ebenfalls für die Klavierbearbeitungen mancher Choralvorspiele.
Die Vortragsreihe gibt einen Überblick über die mannigfaltigen Bearbeitungen ausgewählter Werke Bachs, die im 18. und 19. Jahrhundert (u.a. durch Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn-Bartholdy) einen zaghaften Beginn der Bach-Rezeption unter Spezialisten und im aufkommenden bürgerlichen Konzert markieren, bis hin zu den höchst disparaten Bearbeitungen im 20. Jahrhundert (u.a. durch Ferruccio Busoni, Arnold Schönberg, Anton Webern und Leopold Stokowski) und den Einflüssen des Jazz (u.a. durch Jacques Loussier und Uri Caine). Einen weiteren Schwerpunkt werden die verschiedenen Instrumentationsversuche der beiden letzten kontrovers diskutierten Werke Bachs (das „Musikalische Opfer“ und „Die Kunst der Fuge“) bilden, die Aufschluss über die historische und zeitgenössische Bach-Rezeption geben.
Literatur:
Speziell zu diesem Thema gibt es keine geschlossene Buchpublikation sondern nur vereinzelte Aufsätze in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, Periodika und Aufsatzsammlungen.