Sommersemester 2006
Universität Rostock – Institut für Musikwissenschaft
und
Universität Osnabrück

Netzkultur
Komponieren, Musizieren, Interagieren
und Virtualisieren im global network

Seminar – virtuelles Seminar
Beginn: 6. April 2006, Donnerstags 15.15 – 16.45 Uhr,
Ort des Dozenten in Rostock: Raum 121, Hauptgebäude
Ort in Osnabrück: Raum 309 (Schloss)

Für die Verbreitung akustischer Kunst wird heute immer mehr das Internet genutzt. Unter dem Thema „Netzkunst“ will diese Lehrveranstaltung die vielfältigen Formen des Komponierens, Musizierens, Interagierens und des Virtualisierens aufspüren. Anhand unterschiedlicher Künstler und Konzeptionen werden ausgewählte Beispiele vorgestellt und diskutiert, wobei der Einfluss des Mediums auf die künstlerische Produktion einer der zentralen Punkte darstellt.

Diese Lehrveranstaltung findet in virtueller Anbindung zusammen mit der Universität Osnabrück statt.

 

Diskussionspunkte:

  • Netzkultur, Netzkunst, Netzmusik – Generelle Diskussionen
    Zur generellen Diskussion über die Ausprägungen der Medienkunst seien einige Diskussionspunkte angeführt. Sie sind locker sortiert, d.h. ohne Art von Priorität aufgelistet (Gedankensammlung).
  • Medienkunst
    inwieweit ist Musik bzw. Kunst immer Medienkunst; wieso wird von Medienkunst geredet, wenn technische bzw. digitale Medien im Spiel sind
  • Formen der Interaktivität
    wie bedeutend ist die Möglichkeit der Interaktivität, vielleicht eine der gravierendsten Errungenschaften der Computertechnologie; Problematik: Interaktät – Künstler – abgeschlossenes oder offenes Kunstwerk; wann und wo entsteht Kunst/Musik; inwieweit ist ein Rezipient fähig ein Kunstwerk erst entstehen zu lassen
  • Vernetzung
    als ein Sonderfall der Interaktivität; das Internet als „Kunstort“; die digitalen Speichermedien als künstlerisches Archiv; Problematik der Existenzform von künstlerischen/musikalischen Arbeiten (Archivierung)
  • Realität – Fiktionät – Simulation
    Abbildungscharakter der Kunst im Netz; inwieweit wird versucht zum einen traditionelle künstlerische Ansätze in das digitale Medium zu übertragen und zum anderen dem neuen Medium entsprechende Kunst zu schaffen (der zweite Punkt ist sicherlich der Interessantere für diese Lehrveranstaltung)

 

Themenauswahl:

  • Überblick
  • Radiotheorie als Netzkultur
    Podcasting
    Musik im Netz
    Medienkunstnetz
  • Beispiele zur musikalischen Medienkunst oder die Wandlungen der Produzenten und Rezipienten
    Interaktive Kompositionen
    Interaktives Komponieren
    Neue Kompositionsästhetik
    Interaktive Kunst

 

Literatur (Auswahl):

Inke Arns: Netzkulturen, Hamburg 2002

Peter Gendolla, Norbert M. Schmitz, u.a. (Hrsg.): Formen interaktiver Medienkunst, Frankfurt 2001

Ars Electronica (Hrsg.): Philosophien der neuen Technologie, Berlin 1989

Rudolf Frieling, Dieter Daniels (Hrsg.): Medien Kunst Netz, Wien / New York 2004

Netzmusik, CD-ROM der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik, Mainz 2004

Hannes Leopoldseder, Christine Schöpf, Gerfried Stocker (ed.): 1979 – 2004. Ars Electronica, Linz 2004

Hannes Leopoldseder, Christine Schöpf, Gerfried Stocker (ed.): Prix Ars Electronica 2004 CyberArts, Linz 2004

Monika Fleischmann, Ulrike Reinhard (Hrsg.): Digitale Transformationen. Medienkunst als Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, Heidelberg 2004