Wintersemester 2010/2011
Universität Osnabrück
Vom kompositorischen Würfelspiel zur algorithmischen Komposition
Seminar
Beginn: 18. Oktober 2010, Montags 14 Uhr, Raum 309
Als 1955 die erste Komposition von einem Computer erstellt wurde, erfolgte dies u.a. nach den Kontrapunktregeln des 17. Jahrhunderts. Aus kompositorischen Regeln können Algorithmen formuliert werden, die einen Computer zu einer „Kompositionsmaschine“ werden lassen, Diese Art eines generativen Komponierens hat Wurzeln, die weit in die Geschichte zurückreichen; immer wieder wurde versucht, kreative Arbeiten gewissen Mechanismen analoger und digitaler Art zu übertragen.
Heute, im Zeitalter der digitalen Musiktechnologie, existieren vielfältige Programme, die mit unterschiedlicher Qualität und Bedienkomfort versprechen, Kompositionen unterschiedlicher Genres zu erstellen. In dieser Lehrveranstaltung werden einige dieser Programme vorgestellt und gemeinsam erprobt. Im Mittelpunkt steht hierbei die grafische Programmierumgebung Max/MSP, die speziell für Musiker ohne Programmierkenntnisse geschrieben wurde und mittels einer intuitiven und künstlerischen Herangehensweise ermöglicht, interaktive Kompositionen zu generieren.
Nach einem Überblick über die gängigen Kompositionsprogramme und einer Einführung in Max/MSP sollen kleinere und größere Kompositionen generiert werden.
Informationstechnologische Voraussetzungen (wie z.B. Programmierkenntnisse) sind nicht erforderlich, wohl aber Phantasie, Kreativität und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit vielleicht ungewöhnlichen musikalischen Ereignissen.